Vandegraaf-Generator

16.07.2008     02.02.2009     enricoernesto (Praktiker)     kontaktelektrizitaet hochspannung

 


Selbstgebauter Vandegraaf-Generator in Aktion. Wenn Genaueres gewünscht wird, schreibe ich gern noch ausführlicher!

enricoernesto

 

 

 

02.02.2009

Beschreibung des Generators.

Materialien:

Der Träger der dicken Kugel ist aus Plexiglas-Platten, 8 mm dick. Da ich nur ca 20 cm lange Stücke auf meiner Drehmaschine fräsend bearbeiten kann, besteht der ganze Ständer inzwischen aus 2*3 Stücken, die mit Querstücken und Messingschrauben zu einem Doppel-T-Träger verbunden sind.

Das Band für den Ladungstransport ist aus ungefärbtem Latex. Man kann dafür z.B. ein Tera-Gymnastikband (farblos, grün geht auch) nehmen, aus dem man einen geeigneten Streifen abschneidet und mit Gummilösung (Fahrrad-Reparatur-Set) zu einem Endlos-Band zusammenklebt. Aber bitte kein Möbius-sches Band erzeugen!

Das Ladungstransportband wird über zwei Rollen geführt. Die Oberfläche der unteren Rolle besteht aus einem Stück Installationsrohr (grau, vermutlich PVC), die obere aus Messing. Beide Rollen sind mit je zwei Kugellagern 6*2mm im Doppel-T-Träger gelagert. Die untere Rolle wird mit einem Permanent-Magnet-Gleichstrommotor direkt angetrieben.

Die beiden Kämme, mit denen die Ladungen unten auf das Band gelangen und oben wieder abgenommen werden, bestehen aus je zwei Messingplatten, zwischen die abgebrochene Nähnadeln eingeklemmt sind. Der untere Kamm ist mit dem Grund-Blech aus Aluminium verbunden, der obere mit dem Inneren der großen Kugel.

Die große und die mittlere Kugel sind Hohlkugeln aus Edelstahl. Die kleine Kugel ist eine Vollkugel aus verchromtem Messing. Sie hat keine elektrische Funktion.

Die mittlere Kugel ist über eine Messingstange und einen Aluminiumstab mit der Grundplatte verbunden.

 

Einige Konstruktions-Merkmale:

Die beiden Rollen für das Transportband müssen fassförmig ausgebildet sein, d.h. der Durchmesser in der Mitte ist ca. 5% größer als der an den beiden  Rändern. Dadurch läuft das Band schön in der Mitte der Rollen. Das Band soll möglichst straff gespannt sein,

Die Kammspitzen befinden sich etwa in Höhe der Rollen-Achsen, ihr Abstand vom Band ist nicht kritisch, ca. 1 bis 3 mm.

Der rechteckige Ausschnitt in der großen Kugel, durch den der Doppel-T-Träger in die Kugel hineinragt, ist das kritischste Detail des Generators. Jegliche Spitzen und scharfen Kanten sind zu vermeiden, da darüber Ladungen in die Umgebung gesprüht werden. Das begrenzt die maximale Spannung der großen Kugel. Am besten wäre ein Kugel-Loch mit nach innen gebörteltem Rand (einem "Kragen"). Solche Kugeln, die extra für Vandegraaf-Generatoren hergestellt werden, sind sehr (d.h. sind mir zu) teuer.

Die Messingstange mit der mittleren und der kleinen Kugel ist im Alu-Stab verschieblich. Damit lässt sich der Abstand der beiden größeren Kugeln einstellen, und so auch die Häufigkeit der Funken zwischen den Kugeln.

 

Betrieb:

Alpha und Omega eines zufriedenstellenden Betriebs ist: Trockene Umgebungsluft, trockenes und staubfreies Transportband. Mit einem Warmluft-Föhn kann man sich diesem Zustand annähern.

Faszinierend finde ich, dass man den elektrischen Strom, der mit dem laufenden Transportband in die große Kugel fließt, mit einem Drehspul-Amperemeter messen kann! Ich habe z.B. einen Strom von 1.5 µA gemessen. Lädt man mit diesem Strom die große Kugel auf und stellt man die Funkenstrecke so ein, dass ein Funke pro Sekunde überschlägt, so beträgt die Ladung pro Funken 1.5 µCoulomb. Daraus und aus der Kapazität der großen Kugel (15 cm Durchmesser) von 8.3 pFergibt sich eine Spannung kurz vor dem Funkenüberschlag von 1.5/8.3 MegaVolt = 180kVolt! Ganz schön, oder?

Zur Beantwortung weiterer Fragen stehe ich gern zur Verfügung.

 

 

 

 


Kommentare

Kommentar von Rolf Zeller am 01.02.2009 um 18:53 geschrieben:

Hallo Enricoernesto,

der Vandegraf-Generator macht einen sehr guten Eindruck, und ich wüsste gerne Genaueres. Es wäre nett, wenn Du noch etwas zum Aufbau und zu den Werkstoffen schreiben könntest.

Gruß
Rolf

Kommentar von Rolf Zeller am 06.02.2009 um 14:54 geschrieben:

Vielen Dank!

Schöne Grüße
Rolf

Kommentar von Tom am 08.03.2009 um 18:11 geschrieben:

THX,

kannst du mal eine Einkaufsliste zusammenstellen? Woherr hast du die Kugeln?

Greetz, Tom

Kommentar von enricoernesto am 09.03.2009 um 10:14 geschrieben:

Hallo Tom,
was heißt denn "THX"?
(Ich kenne mich im Internet-Jargon nicht so aus).

Nun zu der "Einkaufsliste":
Die meisten Teile befanden sich z.Teil schon seit mehreren Jahrzehnten in meiner Bastel-Werkstatt, z.B. Plexiglas, Messingschrauben, Kugellager, Elektromotor, Messing-Profile: Das kann man alles in Kunststoff-Baumärkten bzw bei www.CONRAD.de kaufen.
Etwas kritischer war die Beschaffung bei den Kugeln. Die große Kugel habe ich aus USA bezogen für 24$ + shipping-cost. Die Adresse ist

hgtreasures@comcast.net

hg bedeutet: home and garden, die Kugel ist eine sogenannte Gartenkugel.

Die mittlere Kugel kommt aus Deutschland:

verkauf-schleier@haboe.de
www.haboe.de

War nicht ganz billig, da Edel-Firma.

Eine weitere Möglichkeit ist, zwei Kupfer-Halb-Hohlkukeln zu nehmen:

Jakob Hommel GmbH – Metalldrückerei
Industriestraße 15
D-73337 Bad Überkingen – Hausen
Tel.: +49 (0)7334 / 9609-0
Fax: +49 (0)7334 / 9609-29
e-Mail: m.hommel@hommel-gmbh.de

Ich habe das durchexerziert, ist viel Arbeit. In eine der Halbkugeln muss ein Loch mit Kragen nach innen gedrückt werden. Dazu habe ich ein spezielles Drück-Werkzeug hergestellt. Dann müssen die Kugeln möglichst natlos zusammengelötet und geschliffen und poliert werden. Zur Nachahmung nicht empfohlen!

Des weiteren kritisch ist das Latexband. Man kann z.B ein (grünes) TERA-Band nehmen, das man z.B. über eine Krankengymnastik-Praxis beziehen kann. Ich habe mir einen Latex-Rest von der Firma modulor besorgt, Adresse:

info@modulor.de
www.modulor.de

Wichtig ist dabei, dass das Latex ungefärbt (transluzent) ist.

Hilft Dir das weiter? Sonst melde Dich ruhig nochmal.

enricoernesto

Kommentar von mosca am 03.10.2009 um 10:51 geschrieben:

THX -> thanks

gruss

Kommentar von Torgau am 14.10.2009 um 10:24 geschrieben:

Tolles Projekt,
wenn du daraus eine Bauanleitung (Schaltplan, Zeichnung)machen könntest, wäre es noch besser. Ich würde es als Unterrichtsprojekt auf www.dgtb.de veröffentlichen. Denn es ist eine gute Mischung aus Elektronik und Technik.

Kommentar von enricoernesto am 15.10.2009 um 11:16 geschrieben:

Hallo Torgau,
an Elektronik enthält der Generator so gut wie nichts. Könntest Du Dich etwas genauer äußern, was eine Bauanleitung über das, was ich schon beschrieben habe, hinausgehend noch enthalten sollte?
Grüße von
enricoernesto

Kommentar von ohne Name am 15.11.2009 um 16:25 geschrieben:

Könntest du enricoernesto mir mal eine lieste wo von anfang bis schluss alles mit zb.bildern und erklärungen schicken?
E-mail: noelelias@gmx.ch

Kommentar von ohne Name am 15.11.2009 um 16:27 geschrieben:

Hier habe ich sonst auch noch einen Link:

http://www.love-is-freedom.com/freie_energie/hochspannung/Influenzmaschinen/Experimente%20mit%20selbstgebauten%20Imfluenzmaschinen/Experimente%20mit%20selbstgebauten%20Influenzmaschinen.htm

Kommentar von ohne Name am 15.11.2009 um 17:06 geschrieben:

Hallo "ohne Name",
mehr als in diesem Beitrag beschrieben habe ich nicht. Sorry.
enricoernesto


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